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THEMA: Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour?

Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 20 Okt 2016 14:11 #1

  • kletterkiki
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Hallo an alle,

immer mal wieder liest man Meldungen, dass sich Tourenpartner auf einer gemeinsamen Tour trennen und dass dann einem der Berggeher etwas passiert. Mir wird bei solchen Meldungen regelmäßig ganz anders. Zumal ich in der Vergangenheit auch schon Trennungen "erwirkt" habe. So im Rückblick kann ich froh sein, dass die Sache jedesmal gut ausgegangen ist. Zwei Beispiele, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind:
  • In den 90ern war ich am Schlern unterwegs. Wir waren drei Mädels. Das Wetter war nicht gut. Kaum Sicht! Wir sind dann umgedreht. Aber wollte unbedingt die Schlerntour machen und bin dann alleine wieder los (ohne Karte, ohne Ahnung wie es da oben ausguckt und ob das Wetter hält). Die beiden anderen Mädels sind zurück zur Seiser Alm und mussten warten, bis ich wieder da war (ich war die Fahrerin). Rückblickend: Es war eine egoistische Entscheidung von mir, die ich unter Umständen heute auch noch so treffen würde. Es war ja mein Alleingang, den ich zu verantworten hatte.
  • 2008 waren wir zu viert am Latemar unterwegs. Einer von uns war körperlich nicht fit. Wir anderen drei haben dann entschieden, dass er auf einem Alternativweg absteigen soll, weil er unseres Erachtens nach, die Tour, die wir vor hatten nicht schaffen würde bzw. sich mit ihm die Tour sehr verlängert hätte. Rückblickend: Ebenfalls eine sehr egoistische Entscheidung von uns. Wir können froh sein, dass unserem Kumpel nix passiert ist und er die Sache mit Humor genommen hat. Würden wir heute ganz gewiss nicht mehr so machen!

Was meint Ihr?

Anja
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 20 Okt 2016 14:15 von kletterkiki.
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 20 Okt 2016 16:52 #2

  • Maulwurf
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Ich meine, dass man das sicher nicht verallgemeinern kann. Wir wollten dieses Jahr zu Dritt auf den Piz Sesvenna. An der Fuorcla Sesvenna entschied ich, dass ich nicht fit genug bin und dass die andern beiden allein über den Gletscher weiter sollen. Ich wollte dann alternativ auf den Piz Rims, es wurde dann aber aus Konditionsgründen nur der Schadler. Treffpunkt war dann die Hütte ...

Ich kann meine Stärke einschätzen, und in dem Fall konnte ich auch die Stärke meiner Partner einschätzen. Eine Trennung war unproblematisch, weil ich bewusst vor dem Gletscher abgebrochen habe, auf dem ich nur die Spaßbremse gewesen wäre. So hatte ich alle Zeit der Welt für meinen Alleingang, und die anderen beiden konnten das Tempo nach ihren eigenen Wünschen gestalten.

Also keine egoistische Entscheidung. Ich würde sagen es kommt immer darauf an. Bei Kletterkikis Story 1 wäre das einzige Problem gewesen dass sie den Autoschlüssel hatte. Wenn ihr etwas passiert wäre, dann hätten die andern beiden ziemlich in die Röhre gekuckt. Bei Story 2 kommt es darauf an wie fit der Alleingeher war und wie schwierig das Gelände. Aus dem Sessel heraus kann man natürlich sagen dass es egoistisch war den Kumpel quasi in die Wüste zu schicken, aber: War der Alternativweg leicht? War das Wetter gut? Ist der geplante Weiterweg schwierig oder gar heikel gewesen?

Wie gesagt: Das kann man einfach nicht verallgemeinern, und ohne die Bedingungen vor Ort zu kennen auch nicht wirklich beurteilen.
Die meisten Menschen [..] erleben die Natur als enttäuschende Umsetzung von TV-Eindrücken oder als Bedrohung.
Hans Lozza, Wanderführer durch den Schweizer Nationalpark
Letzte Änderung: 20 Okt 2016 16:55 von Maulwurf.
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 20 Okt 2016 18:51 #3

  • Markus13
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Allzuviel kann ich leider nicht zum Thema beitragen.
Es kommt schon von Zeit zu Zeit mal vor, dass wir uns während einer kurzen Tour trennen.
Dann kommt aber der Vorschlag meist von meiner Freundin: "Und wenn du ihn alleine machst"?
Das ist allerdings keinesfalls die Grössenordnung/Liga, die Anja oder Maulwurf geschildert haben.
Wir würden uns nie bei einer alpinen Tour aufteilen.
Wenn, dann sind es talnahe Klettersteige, wo meine Freundin schonmal mit dem Auto hochfährt (Schiestl)
oder zB. den Huterlaner hochgeht, wenn ich über den Zimmereben-KS gehe.
Richtig wohl fühle ich mich auch nicht dabei, wenn sie alleine in einem Klettersteig ist (und wenn's nur der Huterlaner ist).
Etwas anders sieht die Sache aus, wenn ich schon von zuhause aus - wie letztes Wochenende - alleine irgendwohin fahre, um einen uns unbekannten schwereren Steig für sie anzutesten. Dann habe ich den Kopf richtig frei, und sie macht sich auch keine Gedanken, dass was passieren könnte.
Sie ist sogar noch vor mir überzeugt, dass ich dort problemlos hochkomme.
Ansonsten, wie gesagt: eine Aufteilung bei einer alpinen Tour käme für uns nie infrage.
Das hat zum einen den Grund, dass wir ein Paar und keine lose Gemeinschaft sind und zum anderen hat es wohl auch mit unserer eher etwas unterdurchschnittlichen alpinen Erfahrung zu tun.
Wenn einer von uns Probleme bei der Höllentaltour gehabt hätte, wären wir natürlich gemeinsam wieder abgestiegen.

LG, Markus
Der Mensch plant und Gott lacht...
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 20 Okt 2016 20:58 #4

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Maulwurf schrieb:
..War der Alternativweg leicht? War das Wetter gut? Ist der geplante Weiterweg schwierig oder gar heikel gewesen?

Wetter war gut. Alternativer Abstiegsweg des Kumpels nicht wirklich einfach (Abstieg von der Pisahütte), aber sicher einfacher als das, was wir noch vor hatten. Zumal auch wir später (nach dem Klettersteig) auch noch eine Planänderung gemacht haben. Ursprünglich war geplant: Latemarklettersteig und nachher auf dem Aufstiegsweg zurück zur Seilbahn. Nach dem Klettersteig haben wir dann entschieden, Richtung Karerpass abzusteigen... War meine Idee. Ich war mal von Pass her Richtung Klettersteig aufgestiegen und hab gedacht, dass wäre net so lang :(... Zog sich aber, ein ständiges Auf und Ab, teilweise mit leichter Kletterei. Um 8 Uhr wurden wir dann von diesem Kumpel am Karerpass erwartet und er hat uns auch mitgenommen. Am Abend hatten wir noch viel Spaß, als er seine Erlebnisse schilderte.

Rückblickend eine echt leichtsinnige Aktion. Wir wären unseres Lebens nicht mehr froh geworden, wenn ihm was passiert wäre...
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 20 Okt 2016 21:28 #5

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Markus13 schrieb:
Allzuviel kann ich leider nicht zum Thema beitragen.
Es kommt schon von Zeit zu Zeit mal vor, dass wir uns während einer kurzen Tour trennen.
Dann kommt aber der Vorschlag meist von meiner Freundin: "Und wenn du ihn alleine machst"?
Das ist allerdings keinesfalls die Grössenordnung/Liga, die Anja oder Maulwurf geschildert haben.
Wir würden uns nie bei einer alpinen Tour aufteilen...

Das tue ich auch. Steph kann wesentlich schwerere Steige gehen als ich. Wenn ich merke, dass mir ein Steig ne Nummer zu groß ist (wie letzten Sonntag das Zinglstöckli), dann dreh ich um und warte bis Steph wieder vorbeikommt oder geh ihm entgegen. Aber von sowas rede ich hier nicht, sondern wie du richtig erkannt hast, geht es um richtige Bergtouren, nicht um irgendwelche Klettersteigpassagen.

Da fällt mir grad noch 2009 ein. Die Tour auf die Schärtenspitze wollten wir gemeinsam machen. Es war fürchterliches Wetter, aber wir sind losgegangen. An der Hochalm war ich nach einer kurzen Rast dermaßen durchgefroren, dass ich entschieden hab, ich steige ab. Steph hatte den Druck, die Tour für den Klettersteig-Atlas Deutschland gehen zu müssen, sonst hätte er nochmal extra ein WE nach Berchtesgaden fahren müssen. Erschwerend kam hinzu, dass wir wegen eines Bekannten von mir (er hatte schon auf dem Waldweg Kreislaufschwierigkeiten und hatte Angst, dass er im Wald umkippt) die Schuster-/Mannlgrat-Tour ein oder zwei Wochen vorher abbrechen mussten und auch diese Tour für das Buch noch gegangen werden musste. Also ist Steph alleine weiter zur Schärtenspitze. Ich bin im Abstieg dann böse gestürzt und bei dem Sturz hat es mir das Becken vorschoben (hab ich einige Tage später aber erst festgestellt als ich Schmerzen im Nierenbereich bekommen hab und gar nicht mehr mit dem Sturz in Verbindung gebracht). Aber so Stürze machen mir ja nix :). Schlimmer waren dann die zwei/drei Stunden in denen ich Steph nicht per Telefon erreichen konnte. Ich hab mir allen Ernstes überlegt, wenn ich ihn nicht bis zu einer bestimmten Uhrzeit telefonisch erreiche, dann geh ich zur Bergrettung Ramsau und melde ihn als vermisst. Bin fast gestorben vor Angst. Sowas brauch ich echt nimmer...
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Letzte Änderung: 20 Okt 2016 21:43 von kletterkiki.
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 21 Okt 2016 16:33 #6

  • terry
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Solange bei beide Seiten kein gesundheitliches Problem offensichtlich ist und alle wirklich einverstanden sind, sehe ich da grundsätzlich kein Problem, solange jeder seine Stärken und Schwächen kennt und das Risiko auch wirklich abschätzen kann. Hat man die Verantwortung für einen völlig unerfahrenen Wanderer/Bergsteiger evtl. sogar Kind/Jugendlicher dann muss halt mind. eine erfahrene Begleitperson mit.

Es geht halt nichts über eine genaue Tourenplanung bei der eben auch im Vorfeld ein evtl. Notausstieg/Abbruch mit durchdacht werden sollte.

Stürzt dann aber einer ab und der Sturz ist tödlich, dann ist es doch egal ob du daneben stehst oder die Bergrettung ihn erst später findet. Einzig allein im Fall das der Sologänger schwer verletzt irgendwo liegt und ihn die Bergrettung zu spät findet, könnte man sich Vorwürfe machen.
Da dürfte man aber grundsätzlich nie alleine unterwegs sein.
"Um die Natur in ihrer ganzen Schönheit zu fotografieren, muss man oft vor ihr auf die Knie gehen!"
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 22 Okt 2016 16:25 #7

Hallo Anja.
Meine Meinung dazu.
Ist sicherlich ein heikles Thema.Das man nicht verallgemeinern kann und schon gar nicht für Jeden und überall anwenden kann.Die Entscheidungen sind immer von der jeweiligen Situation abhängig.
Geht man in einer Gruppe,in der Einer die Führung- Verantwortung übernommen hat, entscheidet hauptsächlich dieser Jenige.
Geht man in einer Gruppe, in der Alle annähernd gleich stark, Kondition und Technik sind, muss man eben abwägen.Wie ist die Beschaffenheit des Weges.Wie ist das Wetter.Wie weit weg ist der nächste Stützpunkt.Hütte, Parkplatz oder dergleichen.
Treffpunkt vereinbaren.Uhrzeit wann die weitergehende Gruppe zurück sein sollte.Plus einer Tolleranz.
Was ist der Grund dafür,das Einer oder Mehrere umdrehen wollen, müssen.Ist es Gesundheitlich.Ist es zu verantworten,dass dieser alleine zurück geht.
Ich sag immer,die Gruppe richtet sich nach dem Schwächsten in der Gruppe.Hat man aber eine Tour gewählt,die Dieser offensichtlich nicht bewältigen kann,hat man sich im Vorfeld schon überschätzt.Hier fällt aber kein Gesundheitliches Problem mit hinein, Kreislauf oder so.

Wenn man mit dem eigenen Partner am Weg ist,fällt sowas ein wenig leichter.Da man ihn-sie ja kennt.Ob man das zumuten kann.
Wenns ein zusammengewürfelter Haufen ist,wirds schwieriger.Da manche mit der Einschätzung ihrer eigenen Leistung nicht immer ehrlich sind.Der sogenannte falsche Ehrgeiz.Dieser kann eine Gruppe ganz gehörig in Schwierigkeiten bringen.
Hier ist in erster Linie jeder für sich eigenverantwortlich.Hier kann man keine Schuld auf Andere abwälzen.

War auch schon mal mit Freunden auf einem Klettersteig unterwegs.Einer davon hat sich auch zuviel zugemutet.Und hat umgedreht.Großer Vorteil war,das dies bald mal nach dem Einstieg war.Konnte ihn mit einem Seil gesichert ablassen.Er ging dann auf dem Normalweg- Wanderweg auf den Gipfel weiter.Dies war auch so abgesprochen.Und wir hatten uns auch eine Zeit und den Wegverlauf ausgemacht.Sollte jemand nicht oben ankommen,weis Jeder wo sich der Andere befinden sollte.Zumindest vom Weg her.

Ich persönlich bin auch viel in den Bergen unterwegs und das auch oft alleine.Was man da alles so mitbekommt.Wie dann auf den Partner oder Kinder eingeredet wird ja weiter zu gehen,obwohl es in manchen Fällen offensichtlich war,das diejenige Person eigentlich schon fertig war.Das finde ich dann Verantwortungslos.

Zum Abschluss.
Es gibt dafür kein Patentrezept.So nach Schema F.
Es ist immer eine Individualentscheidung.
Manchmal ist falscher Ehrgeiz der einem im Wege steht,wenns ums abbrechen einer Tour geht.
Die Berge laufen nicht weg.
Nur die Gesundheit oder das Leben kann man nicht mehr zurück holen.

In diesem Sinne, Berg Heil

PS Gilt sowohl für M als auch für W :laugh:
Letzte Änderung: 22 Okt 2016 16:26 von Wadlbeißer.
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 22 Okt 2016 19:31 #8

  • Synthomesc
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Mir geht es ähnlich wie Markus 13...kann aus der Praxis diesbezüglich nicht viel Erfahrungswerte einbringen...aber , würde ich niemals tun. Man plant, organisiert solche Trails im Kollektiv, dann sollte man dies auch zusammen machen oder zusammen abbrechen.

2 Beispiele:

Wollte damals unbedingt den Camino del Rey noch begehen bevor er saniert wird. War mit meinem Bruder im Urlaub...Es war von vorne rein klar das wir nicht den normalen Zustieg machen können weil er nicht schwindelfrei ist...ergo wollten wir über den Berg...blöde Idee, i know!
Ich hätte das jetzt alleine machen können...kam nicht in Frage, abbrechen auch nicht...also doch den Zustieg durch den Tunnel..( extreme Sanktionen wenn man erwischt wird )

Wenn ich mit meiner Freundin auf Klettersteige unterwegs bin kommt es immer zu einer "Trennung" weil wir unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Ich warte aber dann immer , wenn sich eine Gelegenheit bietet. Und selbst bei sowas habe ich ein schlechtes Gewissen. Wenn ihr was passieren sollte kann ich , je nach KS, nicht zurück um zu helfen...eigentlich auch ein No go...

Gruß
Micha
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 23 Okt 2016 12:28 #9

  • terry
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Synthomesc schrieb:
Wenn ich mit meiner Freundin auf Klettersteige unterwegs bin kommt es immer zu einer "Trennung" weil wir unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Ich warte aber dann immer , wenn sich eine Gelegenheit bietet. Und selbst bei sowas habe ich ein schlechtes Gewissen. Wenn ihr was passieren sollte kann ich , je nach KS, nicht zurück um zu helfen...eigentlich auch ein No go...

Gruß
Micha

Servus Micha,

das kannst du ganz einfach lösen: In einer Gruppe bestimmt IMMER der Schwächste das Tempo und die Schwierigkeit. In der Praxis heißt das der Schwächste geht vor, die anderen müssen sich anpassen. Wenn dich das beim Klettern stört, dann lass manchmal etwas Vorsprung (geht natürlich nur wenn du niemanden direkt hinter dir hast!) um flüssig nachklettern zu können. So hast du deine Freundin im Blick und bist immer zur Stelle wenn sie (mentale) Hilfe braucht. Ein schöner Nebeneffekt: du hast viel Zeit zum Fotografieren und Klettersteigfotos MIT Kletterer im Bild (in diesem Fall deine Freundin) sind viel schöner und eindrucksvoller als ohne... ;) Und du hättest massig Material für den Fotowettbewerb hier im Winter... :) :) :)

LG Terry
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Dölf Reist, Bergsteiger und Fotograf
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Sollte man sich Trennen auf einer gemeinsamen Bergtour? 23 Okt 2016 13:34 #10

Hallo Zusammen,
bei einer normalen Wanderung, wo die Risiken wirklich überschaubar sind, ist das sicherlich in Ordnung.
Bei einer alpinen Tour oder auf einem Klettersteig ab C sollte m.E. immer auf den Schwächsten Rücksicht genommen werden.
Ist für mich Bergsteiger Regel Nr. 1.

Gruß
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