Renato schrieb:
Ich hab für mich andere Sachen mitgenommen, wie z.B. vergesst die Wanderstöcke, ja nach einigen Tagen gestützt auf Stöcken geht das Gleichgewicht verloren, die natürliche Haltung und Reaktionen lassen nach, da man sich permanent aufstützt. Also beim Bergauf ein gute Hilfe, Bergab am besten ohne.
Das war die ganze Zeit auch meine Vermutung, dass man sich dabei den Gleichgewichtssinn abtrainiert.
Ich meine, ich hätte das auch mal hier geschrieben, fand aber - glaube ich - nicht viele Anhänger
Renato schrieb:
...schöne Kletterei am Fels und ich liebe solche Steige und da gehe ich nur ans Seil oder hier Kette falls ich nach dem Abtasten kein guter Griff finde. Ja das kostet etwas Geduld und viel mehr Zeit, aber es macht Spass. Jeder Tritt und Griff tastet und testet auf Halt, dann erst kommt der nächste Schritt. Dabei drückt nicht die Hand, sondern das Handgelenk oder Unterarm die Seilenden hoch . So etwa 20-30 cm maximal vom Seil entfernt, ein guter Kompromiss für mich.
Das könnte ich eigentlich genauso unterschreiben. Vor allem den Spaß, den Fels nach Griffen abzusuchen und dann zu fühlen, dass das irgendwie der richtige Weg ist (in doppeltem Wortsinn).
Allerdings finde ich das Hochschieben, auch mit dem Handgelenk oder der Ellbeuge immernoch etwas umständlicher, als die Karabiner hochzuschleudern.
Beispiel:
Ob ich in der Beispielsituation nur am Fels oder auch Drahtseil klettere, ist hierbei egal. Beim Klettern am Fels habe ich nur durch die Handgelenk/Ellbeuge-Technik eine stark verkürzte Reichweite meiner nachfolgenden Hand.
Um die Karabiner umzuklicken, braucht jeder in schwerern Steigen einen guten Griff mit der Führhand, um mit der nachfolgenden Hand umzuklicken.
Dieser Griff darf nicht gelockert werden und muss sitzen.
a) Wenn ich jetzt entweder mit der nachfolgenden Hand, die die Karabinder hochschiebt, umklicken will, rutscht meistens eh' Karabiner
2 am Drahtseil runter, wenn ich Karabiner
1 umklicke. Ansonsten müsste ich mit der einzig freien Hand Karabiner
2 festhalten, während ich Karabiner
1 mit der gleichen Hand umklicke.
Oder:
b) Wenn die Lastarme in der Ellbeuge oder auf dem Handgelenk aufliegen, sodass Karabiner
2 beim Umklicken zuersteinmal nicht zurückrutscht, hat man zumindest zwischenzeitlich mindestens ein Lastarm um sein Handgelenk gewickelt - meistens aber beide, aus denen man dann seine Hand herausziehen muss.
Wie gesagt, wenn die Führhand nicht loslassen darf, und man partout nicht will, dass ein Karabiner zurückrutscht.
Ich persönlich sichere mir einen guten Griff für die Führhand, schleudere beide Karabiner entweder zusammen oder nacheinander mit der nachfolgenden Hand hoch und klicke um. Und dabei kann ich noch spielend leicht darauf achten, dass sich die Lastarme nicht verdrehen, weil ich Karabiner
2 ohne weiteres unter Karabiner
1 durchführen kann.
Nachfolgend vergessene oder verklemmte Karabiner frustrieren anfänglich, aber dadurch wird auf mehr Achtsamkeit konditioniert.
Mir passiert's eigentlich garnicht mehr.
Ich will damit jetzt niemanden überzeugen, sondern nur verdeutlichen, dass meine Technik - zumindest für mich - nicht so falsch sein kann.
Ursprünglich ging's mir ja eh' darum, ob der Kletterer im Video meinte, so so klettern zu müssen, weil der Fels diese schwere Stelle (?) im Gegensatz zum Drahtseil erleichtert hätte, oder ob er einfach übermässig ehrgeizig war. Ich habe schon Leute am HGS ohne Drahtseil klettern sehen. Wer diesen glatten Fels kennt, weiss, wie schwierig das ist (und wie affig das aussieht).
LG, Markus